Primäre Linsenluxation (PLL)

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Ursache 


Man unterscheidet zwischen einer primären und sekundären Linsenluxation.


Bei der primären Linsenluxation ist der Aufhängeapparat der Linse genetisch bedingt zu schwach ausgebildet. In der Regel kommt es zwischen dem dritten und siebten Lebensjahr des Hundes zur Erkrankung an PLL.

 
Diese Erkrankung kommt, wie  schon erwähnt, häufig bei Terrierrassen vor.


Bei der sekundären Linsenluxation werden die Fasern des Aufhängeapparates durch andere Augenerkrankungen (erhöhter Augeninnendruck mit Augapfelvergrößerung, Trauma, Linsentrübungen, chronische Entzündung) geschwächt oder reißen.

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Die Linse ist hier - hinter der Pupille, in der hinteren Augenkammer nach unten verlagert.
Man kann den grünlichen Spalt zwischen Pupille und leicht blau leuchtender Linse erkennen.
Hier die Abbildung des luxierten Auges eines Tibet-Terriers

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Anzeichen und die Folgen einer Linsenluxation 


Die Symptome einer Linsenluxation können im Anfangsstadium sehr diskret und unauffällig sein.


Häufig kommt es zu einem leichten Tränenfluss, der Hund blinzelt oder kneift das Auge zu. Das Auge kann leicht gerötet erscheinen. Die normalerweise durchsichtige Hornhaut kann ein getrübtes, milchiges Aussehen annehmen.

 

Diese akuten Beschwerden können in einigen Fällen nach ein paar Tagen zurückgehen und das Auge erscheint dem Besitzer wieder normal.

 

Aus diesem Grund wird die Linsenluxation auch häufig falsch eingeschätzt.

 

Das Auge reagiert auf eine Linsenluxation relativ schnell mit einer Erhöhung des Augeninnendrucks, d.h. es entsteht ein Glaukom oder auch grüner Star.

 

In diesem Stadium sind die Anzeichen die der Hund zeigt, auch für den Besitzer recht deutlich ausgeprägt.

 

Der Augapfel ist vergrößert, kann stark getrübt sein, die normalerweise weiße Bindehaut ist stark gerötet, die Pupille ist weit und reagiert nicht auf einfallendes Licht. Das Auge und seine Umgebung sind sehr empfindlich und schmerzhaft und es kommt zu vermehrtem Tränenfluss. Meist reiben oder wischen die Hunde mit den Pfoten über das Auge oder sie versuchen den Kopf an Gegenständen zu reiben.

 

Ein erhöhter Augeninnendruck führt neben den stark ausgeprägten Kopfschmerzen, nach kurzer Zeit (einige Stunden bis Tage) zur Erblindung des Auges.

 

Robustere Tiere zeigen oftmals auch sehr verhaltene Schmerzäußerungen wie z.B. Lustlosigkeit, verminderten Appetit oder Apathie.

 

Der Augeninnendruck erhöht sich in Folge einer Linsenluxation durch den Vorfall des Glaskörpers, der sich bei intakter Position der Linse hinter der Linse befindet.

 

Löst sich die Linse, so kann der Glaskörper in die vorderen Bereiche des Auges gelangen, dort das Abflusssystem des Auges (sog. Kammerwinkel) verstopfen und somit Abflussstörungen mit einer Steigerung des Augeninnendrucks verursachen.

 

Das Endstadium einer Linsenluxation und des darauf folgenden Glaukoms führt immer zu einer starken Vergrößerung und Erblindung des Auges.

 

In vielen Fällen führen weitere Komplikationen (z.B. chronische Hornhautgeschwüre) dazu, daß sich das Auge so stark entzündet und mit Schmerzen für das Tier verbunden ist, dass als Therapie nur noch die Entfernung des Augapfels in Frage kommt.



Therapie und Prognose 


Die Therapie und die Prognose richten sich nach der Ursache, der Dauer der Erkrankung und der Lage der Linse.

 
Wie im vorigen Absatz schon beschrieben, steigt, bei einer Luxation der Linse in die Vorderkammer oder Einklemmung in die Pupillaröffnung  häufig der Augeninnendruck (Glaukom).

 
Diese Form der Linsenluxation ist ein akuter Notfall und die luxierte Linse muß schnellstmöglich chirurgisch entfernt werden.

 

Auch nach der erfolgreichen Entfernung der Linse können eine intraokulare Entzündung und eine Steigerung des Augeninnendruckes auftreten, die mit einer entsprechenden Therapie behandelt werden müssen.

 
Liegt die Linse im Glaskörperraum kann man sie oft nicht mehr entfernen.

 

In diesen Fällen kann man die Pupille mit entsprechenden Medikamenten eng stellen, damit die Linse nicht in den vorderen Teil des Auges fällt.

 

Besteht die Linsenluxation schon längere Zeit und hat sie zu einer Erhöhung des Augeninnendruckes und anderen Veränderungen geführt, die mit Medikamenten nicht zu behandeln sind, sollte das Auge entfernt werden. 

 

Im September 2009 gelang endlich der Durchbruch und das für die Erkrankung verantwortliche Gen wurde gefunden.

 

Somit können wir nun gezielt verpaaren, damit es keine mehr an PLL erkarnkende Hunde gibt!

 

 

Der Test wird hier in Deutschland von der Fa. Laboklin mittels Backenabstrich durchgeführt. Die erforderlichen Testkits können dort erfordert werden.

Wir geben unsere Welpen nur mit einem gültigem und bereits in der Ahnentafel eingetragenen PLL-DNA-Test ab!

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Die PLL  beim Mini ist eine sehr ernst zu nehmende Erbkrankheit. Die PLL ist operabel, wenn der Ausbruch der Krankheit rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird. 


 

Die nachfolgenden genetischen Verpaarungen ergeben:

 

Gesund + Gesund = 100% Gesund        
Krank + Krank = 100% Krank        
Gesund + Krank = 100% Träger        
Gesund + Träger = 50% Gesund + 50% Träger    
Krank + Träger = 50% Krank + 50% Träger    
Träger + Träger = 25% Gesund + 50% Träger

+

25% Krank

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Wenn Sie auf den nachfolgenden Button klicken, gelangen Sie auf die Webseite des:


DOK - Dortmunder Kreis - 

Gesellschaft für Diagnostik genetischbedingter Augenerkrankungen bei Tieren e.V.

 

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