Herzerkrankungen

_______________________________

Wie funktioniert das gesunde Herz und der Blutkreislauf beim Hund?


Das Herz pumpt mit seiner linken Kammer das Blut durch die arteriellen Blutgefässe des großen (systemischen) Kreislaufs zu den Blutkapillaren der Körperperipherie.

 

Über die Venen gelangt es zurück zur rechten Vorkammer des Herzens und wird dann von der rechten Kammer aus in den kleinen (Lungen-) Kreislauf gepumpt und wieder, mit Sauerstoff angereichert, der linken Vorkammer des Herzens zugeleitet.

 

Das Herz hat die Aufgabe, das periphere Gewebe mit einer adäquaten Menge an Blut zu versorgen.

 

Dadurch wird die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, die Entfernung von Kohlendioxid und anderen Stoffwechselprodukten, die Verteilung von Hormonen und anderen Botenstoffen, eine adäquate Thermoregulation und eine adäquate Harnproduktion gewährleistet.

Testbild 1

Das gesunde Herz hat eine drei- bis fünffache Funktionsreserve. Diese geht bei einer Herzerkrankung verloren und resultiert in einer mangelhaften Funktion. Kompensatorische Mechanismen um die Funktion aufrechtzuerhalten sind z.B. eine erhöhte Herzfrequenz, eine Erhöhung des peripheren Widerstands, die Zunahme des Blutvolumens, eine Herzdilatation oder /und eine Hypertrophie des Herzens.

________________________________________

Aorten- bzw. Pulmonalstenose


Darunter versteht man Veränderungen der Klappen der rechten oder linken Herzkammer. Je nach Grad der Einengung ist eine vermehrte Pumparbeit des Herzmuskels erforderlich. Dies führt zu einer Dickenzunahme der Herzwand, je nach Sitz der Stenose zur Rechts- oder Linkshypertrophie mit den entsprechenden Anzeichen einer Herzinsuffizienz.

Die häufigste, angeborene Herzerkrankung ist die Aortenstenose (Aortenklappe = Klappe an der Hauptschlagader; Stenose = Verengung). Durch die Verengung der Klappe kommt es zu einem verminderten Blutausstoß.

Die Verengung der Pulmonalklappe (Pulmonalstenose) ist eine angeborene Klappenerkrankung, die oft kombiniert mit anderen angeborenen Herzdefekten auftritt.

Lediglich die Anlage zur Stenose der Klappe gilt als angeboren. Die Stenose entwickelt sich im ersten Lebensjahr.


Symptome und Diagnose


Dem Züchter bzw. Besitzer des betroffenen Hundes fallen folgende Anzeichen auf:

geringe Leistungsfähigkeit, Belastungsintoleranz, fehlende Ausdauer, schnelle Ermüdung, Kurzatmigkeit, Atemnot, gelegentlich Hinterhandschwäche, Umfallen oder Rhytmusstörungen bis hin zum Kollaps.

Vor allem Tiere mit hochgradigen Stenosen haben in der Regel eine wesentlich reduzierte Lebenserwartung. Viele sterben plötzlich im Alter von wenigen Tagen bis einigen Wochen noch beim Züchter.

Klinisch fallen manche Tiere erst nach einigen Jahren auf, indem sie Belastungsintoleranz, Umfallen bei Belastung und mitunter Bauchwassersucht aufweisen.

Im Röntgenbild stellt sich das Herz im fortgeschrittenen Stadium stark vergrößert dar.
Durch eine Herzultraschalluntersuchung ist eine eindeutige Diagnose möglich.


Behandlung


Eine Ursächliche Behandlung ist normalerweise nicht möglich, durch eine Therapie der Symptome lässt sich eine gewisse Verbesserung der Lebensqualität des Hundes erreichen. In vielen Fällen zeigen die betroffenen Tiere aufgrund der Stauungserscheinungen in der Lunge Symptome vergleichbar einer Lungenentzündung. Entsprechende Therapieerfolge bleiben aber in der Regel erfolglos.

Therapiemöglichkeiten bestehen in der Verminderung der Belastung, der kontrollierten Gabe von Betablockern und der Klappenaufdehnung.

_________________________________________

Mitralklappendysplasie bzw. Trikuspidalklappendysplasie


Fehlanlagen und Missbildungen der Klappen, die Vorhöfe und Kammern links und rechts des Herzens trennen, werden als Mitralklappendysplasie bzw. Trikuspidalklappendysplasie bezeichnet.

 

Neben hörbaren Herzgeräuschen werden Belastungsintoleranz, Husten, schnelle Rhytmusstörungen mit Schwäche, Wasser in der Lunge oder Bauchwassersucht festgestellt.

 

Die Therapie ist in der Regel symptomatisch. In seltenen Fällen ist eine Besserung durch Klappenaufdehnung möglich.

_________________________________________

     
Testbild 1
  Testbild 1